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Meyer, H.A. (1997). Privacy: Informationelle Selbstbestimmung in Datennetzen..
Vortrag im Rahmen des
Kongresses "Konfigurationen. Zwischen Kunst und
Medien", Wissenschaftliches Zentrum für Kulturforschung,
Universität Gh Kassel.
- Zusammenfassung
Das Prinzip des freien Flusses von Daten ist in dezentral strukturierten Netzen mit einem spezifischen Fluch behaftet: zwischen vernetzten Computern zirkulierende Nachrichten können von Dritten relativ problemlos abgehorcht, verändert und gefälscht werden. Konventionelle Kryptographie kann einen Angriff auf die Privatsphäre nicht verhindern. Schon zu Zeiten des ARPANET war Computerfreaks dieses Problem bekannt. In jahrelanger Tüftelarbeit entwickelten sie unabhängig von staatlichen Einrichtungen ein Kyptographiewerkzeug, das sich an die Dezentralität der Netze optimal anpaßt. Es arbeitet mit zwei komplementären Schlüsseln, einem öffentlichen und einem geheimen. Im Gegensatz zu konventionellen Verfahren brauchen sich Sender und Empfänger allerdings nicht mehr vorher auf einen geheimen Schlüssel verständigen. Betrachtet man das Organisationskonzept dieses öffentlichen Schlüsselsystems, zeigen sich in mancher Hinsicht Ideen und Ideale der Hippie-Bewegung und der alternativen »Szenen« in den westlichen Metropolen: es ist basisorientiert, nicht-kommerziell, staatsfrei und vom Ideal der Selbstbestimmung geprägt. Das bekannteste System »Pretty Good Privacy« (PGP) funktioniert bereits heute in einem Netzwerk von Freundeskreisen tadellos und bietet Vertraulichkeitsschutz und Authentizität. Doch kann es jemals massenweise eingesetzt werden?
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19Aug99
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